Das Fahren eines Feuerwehrfahrzeuges unter Einsatzbedingungen stellt an die Fahrer hohe Anforderungen. Stress, Hektik, Aufregung, unkalkulierbares Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer, Verantwortung für Fahrzeug und Mannschaft, ungewohntes Fahrzeug bzw. wenig Fahrpraxis auf diesem Fahrzeug usw. sind nur einige Punkte, mit denen der Fahrer eines Feuerwehrfahrzeugs bei der Einsatzfahrt umgehen können muss. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass der Fahrer den Umgang mit dem Fahrzeug trainiert, um ein höchstmögliches Maß an Sicherheit bei der Einsatzfahrt zu gewährleisten. Neben z. B. regelmäßigen Übungsfahrten, Geschicklichkeitsfahren mit langsamem Tempo, Bewusstseinsbildung auch in Form von theoretischen Unterweisungen usw. ist auch das Fahrsicherheitstraining eine Möglichkeit, um mit dem Feuerwehrfahrzeug vertrauter zu werden.
Daher hat die Feuerwehr Olpe am 19.10.2015 zum wiederholten Mal ein 8-stündiges Fahrsicherheitstraining beim Verkehrssicherheitszentrum auf der Griesemert durchgeführt.
Von zwei Trainern wurden die Fahrsituationen realitätsnah simuliert und Fahrmanöver trainiert. Alle Teilnehmer wurden für die Risiken des Straßenverkehrs und das richtige Verhalten in einer Gefahrensituation bei der Einsatzfahrt sensibilisiert.
Nach einer theoretischen Einweisung galt es jedem Teilnehmer die richtige Sitzposition im Fahrzeug zu vermitteln. Das hört sich zunächst nicht sehr spannend an. Schnell stellt sich jedoch heraus, wie wichtig die richtige Position z.B. bei einer Notbremsung ist. Auch bei einem Unfall kann die richtige Sitzposition dazu beitragen, schwere Verletzungen zu minimieren ggf. sogar zu verhindern.
Weitere Trainingsinhalte waren:
– verschiedene Bremsmethoden auf griffigen und/oder glatten Fahrbahnen
– Bremsen bei auftauchenden Hindernissen aus unterschiedlichen Geschwindigkeiten
– Kurvenfahren in der Kreisbahn und dabei die „Fliehkräfte“ entdecken – Erprobung von Gegenmaßnahmen beim Über- und Untersteuern des Fahrzeugs
– richtiges Bremsen auf glatter Fahrbahn und Kurven
– Abfangen und Stabilisieren eines schleudernden Fahrzeugs
– Auswirkungen von Stress und Ablenkung auf das Reaktionsvermögen, wie z.B. das Einschalten des Blaulichts
– Abfangen eines zum „Ausbrechen“ gebrachten Fahrzeugs durch Einsatz einer Schleuderplatte
– Simulation von Hindernissen mittels Wasserfontänen
Am Ende des Tages musste von allen Teilnehmern ein Parkour mit verschiedenen Aufgaben, wie Kreisbahn, Einparken, Umfahren von Pylonen auf Zeit erfolgreich absolviert werden.
Dass so ein Training für alle PKW-, LKW- und Motorradfahrer angeboten wird, ist sicherlich ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit im Straßenverkehr.
Warum ein solches Fahrertraining für die Fahrzeugführer von Einsatzfahrzeugen, wie Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr besonders wichtig ist, und sogar von den Unfallkassen gefördert wird, haben am Ende des Sicherheitstrainings nicht nur alle Teilnehmer erkannt.
Für die beiden Trainer gibt es von den Teilnehmern auf jeden Fall ein „sehr gut“ für das absolvierte Programm, das vermittelte Wissen und auch den in der Fortbildung aufkommenden Spaßfaktor.
Das war bestimmt nicht das letzte Mal.
Unser Dank für die Unterstützung gilt dem:
Verkehrssicherheitszentrum (VSZ)
Fahrtechnik Center Olpe GmbH
Daimlerweg 2
57462 Olpe
Internet: www.vsz-olpe.de